🧠 Eine typische Sorge, die Menschen von einer Gruppenpsychotherapie abhält.

"Das weiß doch morgen das ganze Dorf". Ja, man sollte denken, dass Schweigepflicht ein großes Thema ist. Tatsächlich erlebe ich das nicht so.
In Gruppen wird in den Gruppenregeln über die Schweigepflicht gesprochen, ich lasse mir das auch unterschreiben. Und dann sitzen alle im selben Boot. Alle berichten von sich und bringen Themen ein, welche die Nachbarn nicht wissen sollen, d.h. jede/r kennt von jeder/m Geheimnisse.

Natürlich darf über Inhalte aus der Gruppe berichtet werden, aber nur so, dass niemand erkennbar ist. D.h. keine Namen, besonderen Hobbys, Arbeitgeber, usw. Gerade hier im Saarland ist mir die explizite Erwähnung, dass auch nicht gesagt werden darf: "jemand hat in der Gruppe erzählt, bei Firma XY geht es so und so zu!".
Je nach Arbeitgeber kennt nämlich jeder jemanden der da arbeitet, derjenige muss ja noch nicht mal tatsächlich in der Gruppe sein.

So, also Schweigepflicht wird schriftlich vereinbart und ist auch bindend. D.h. verstößt jemand absichtlich dagegen, ist das ein Ausschlußgrund.
Ambulant hatte ich das bis jetzt noch nie, stationär einmal, und da konnte es so bearbeitet werden, dass es OK war.

Bei der Gruppenzusammensetzung wird schon darauf geachtet, dass die Menschen sich nicht näher kennen, keine Freund*innen, Verwandten, Arbeitskolleg*innen.
Sodass die Überschneidungsmengen so gering wie möglich sind.

Aber natürlich gibt es ein Restrisiko. Das ist wie überall im Leben. Deswegen wird in meinen Gruppen auch keiner gezwungen irgendwas zu sagen, alle dürfen erstmal ankommen, sich die Themen der anderen anhören, und selbst entscheiden wann sie soweit sind.

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