Vollhöfner Wald

@VollhoefnerWald@climatejustice.global
43 Followers
17 Following
67 Posts

Update zum den aktuellen arbeiten im Völli 6.3.2025:

Beim Waldspaziergang am letzten Wochenende haben wir gemeinsam mit ca. 50 Menschen die Zerstörungen am nordwestlichen Waldrand und am Südufer besichtigt. Es ist uns nach wie vor völlig unverständlich, weshalb BUKEA und HPA im Völli Bauarbeiten planen und durchführen konnten, die so massive Schäden angerichtet haben.

Zur Erinnerung: In der Naturschutzverordnung, die vom Senat am 18. Februar beschlossen wurde, heißt es: „Die Waldflächen unterliegen der Naturschutzstrategie des Prozessschutzes.“ Das bedeutet, dass der Schutzzweck in „der Erhaltung und der Entwicklung eines vielfältigen Lebensraumkomplexes aus Röhrichten, Laub- und Auwäldern mit ihren darin beheimateten artenreichen Lebensgemeinschaften als Ganzes“ besteht.

Zu den Maßnahmen im Einzelnen:

① Am Nordrand wurde letzte Woche ein Gebiet von ca. 0,7 ha. komplett gerodet und der Boden bereits teilweise abgetragen. An dieser Stelle soll ein sogenannter Trockenrasen angelegt werden: ein Biotop, der sich in Hamburg vor allem an trockenen, stark übernutzten und dadurch nährstoffarmen Standorten ausbildet. In diesem Fall handelt es sich um eine Ausgleichsmaßnahme von HPA, weil für Hafennutzung Trockenrasen auf der Hohen Schaar versiegelt worden ist.

Trockenrasen mögen ein Rückzugsgebiet gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sein. Aber die Zerstörung von Trockenrasen im Hafen dadurch ausgleichen zu wollen, dass man den geschützten Vorwald des Völli niedermacht, spricht jedem sinnvollen Naturschutzgedanken Hohn! Wir wehren uns entschieden dagegen, dass der Vollhöfner Wald zur Ausgleichsfläche für alle möglichen Zerstörungen im Hafengebiet werden soll!

Hinzu kommt: Ein angelegter Trockenrasen direkt am Waldrand bedarf ständiger Unterhaltungsmaßnahmen, damit der Wald sich nicht dorthinein ausdehnt. Mit „Prozessschutz“ hat das nichts mehr zu tun, eher mit langfristig teurer Gärtnerei. Die Maßnahme erfolgt aufgrund der Ausgleichsbedürfnisse für industrielle Zerstörung im Hafen und widerspricht eindeutig dem Schutzzweck der Naturschutzgebiets-Verordnung.

Solche Ausgleichlogiken ermöglichen erst den Flächenfraß der Hafenwirtschaft. In der Summe geht am Ende dennoch wertvolle Naturfläche verloren!

② Am Ufer der Alten Süderelbe hat HPA mit einem Bagger eine bis zu 10 Meter breite und mehrere Hunderte Meter lange Schneise geschlagen und konnte nur durch protestierende Menschen und letztlich einen Polizeieinsatz aufgehalten werden. Dabei wurden nicht nur Bäume und Büsche gerodet oder beschädigt, große Mengen Totholz geräumt (die im Naturschutzgebiet von größter Bedeutung sind) und die gesamte Uferzone mit Schilf, Kletten und Uferbewuchs zerstört, sondern auch der Boden mit schwerem Gerät verdichtet. Im letzten Jahr konnten wir dort Hunderte kleiner Erdkröten beobachten. Ein Teil von ihnen und andere im Boden überwinternde Tiere wurden vermutlich durch den schweren Bagger vernichtet.

Diese Maßnahme ist in ihrer Massivität völlig unverständlich und auch nicht mit Erfordernissen der Gewässerunterhaltung zu rechtfertigen.

Wir fragen uns, wofür viele engagierte Menschen all die Jahre gekämpft haben, wenn die Behörden offenkundig nicht wissen, wie sie mit einem Prozessschutzgebiet umgehen sollen!

Update zum den aktuellen arbeiten im Völli 27.2.2025:
Nach einem klärenden Gespräch mit Vertreter*innen der BUKEA sowie eine Planungsbüros hat sich folgendes ergeben:
- Es handelt sich um mindestens 2 verschieden Maßnahmen die zusammen durchgeführt wurden.
1. Eine wasserwirtschaftliche Maßnahme bei der die Uferkante eines Nebenarms der alten Süderelbe mit einem Bagger befahren wurde. Totholz wurde dabei beiseite geräumt und ein Streifen Röhricht wurde beschädigt.
2. Eine Landschaftsplanerische Maßnahme bei der ein Trockenrasen Biotop gepflegt bzw. neu hergestellt werden soll. Dafür wurde die Vorwaldfläche und Teile des Waldrandes gerodet. Dort wo der Trockenrasen neu angelegt wird (wo der Vorwald war und zu den Seiten des großen Weges) wird die Humusschicht abgetragen und abgefahren. Dann wird eine etwa 20cm mächtige Schicht Sand aufgebracht in die dann spezielles Saatgut ein gesät wird.
- Die Maßnahme zur Herstellung des Trockenrasens würde im Auftrag von HPA geplant und durchgeführt, dies wurde von der BUKEA gebilligt.
- Die Verordnung zum NSG Vollhöfner Weiden tritt erst mit der Veröffentlichung im Amtlichen Anzeiger morgen den 28.2.2025 in Kraft.
- Laut BUKEA steht die Maßnahme jedoch ohnehin nicht im Konflikt mit der Verordnung, wäre also auch nach in Kraft treten der derselben umgesetzt worden.
- Nach Auslegung der BUKEA gilt der in der Verordnung festgelegt Prozessschutz nur für die Waldflächen, nicht jedoch für den Trockenrasen. Dessen Unterhaltung wird regelmäßige Pflegemaßnahmen und damit Eingriffe notwendig machen. Der Vorwald mit den vielen kleineren Bäumen wurde nicht als Wald eingestuft.
- Durch die Herstellung eines höherwertigeren Biotoptyps würde eine Aufwertung gegenüber dem Ausgangszustand durchgeführt und Diversität gefördert.

Der Vollhöfner Wald ist seit gestern Naturschutzgebiet, hier unsere Pressemitteilung dazu:
In seiner letzten Sitzung vor der Bürgerschaftswahl hat der Hamburger Senat doch noch geschafft, was die Koalitionspartner SPD und Grüne vor fünf Jahren versprochen hatten: den Vollhöfner Wald aus dem Hafennutzungsgebiet zu entlassen und unter Naturschutz zu stellen.

Die Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald begrüßt diese Entscheidung sehr. Der Vollhöfner Wald, seit 50 Jahren weitgehend unberührte Wildnis, ist der größte Wald der Hamburger Elbmarsch und ein einzigartiger Naturwald. Auf ca. 74 ha. hat sich eine Biodiversität entwickelt, die im gesamten Großraum Hamburg ihresgleichen sucht. Die Klimaschutzinitiative setzt sich seit mehr als fünf Jahren durch Öffentlichkeitsarbeit, aber auch durch regelmäßige, von sachkundigen Biologinnen und Biologen geführte Waldspaziergänge für den Schutz dieses einzigartigen Waldes ein.

Dass der Senat seine ursprünglichen Pläne aufgegeben hat, den Wald abzuholzen und dort Logistikhallen zu errichten, ist vor allem dem Engagement vieler Anwohner:innen, Gäste, Naturschützer:innen und auch den zeitweiligen Baumhausbewohner:innen zu verdanken, die den Wald in den vergangenen Jahren besucht und sich für ihn eingesetzt haben. Auch den Naturschutzverbänden und dem scheidenden Umweltsenator ist zu danken.

Insbesondere begrüßen wir die in der Verordnung zum Ausdruck gebrachte Naturschutzstrategie des Prozessschutzes: Denn anders als bei vielen anderen Naturschutzgebieten handelt es sich beim Vollhöfner Wald um einen von Grund auf natürlich aufgewachsenen Wald und ein Gebiet, das seit vergleichsweise langer Zeit (60 Jahre) nicht mehr bewirtschaftet worden ist. Deshalb hat sich bereits auf verhältnismäßig kleinem Raum eine ungewöhnliche Biodiversität und ein hochgradig wertvolles Biotop entwickelt, dem an sich selbst, aber auch im Zusammenhang des umliegenden Biotopkorridors eine besondere Bedeutung zukommt. Einen solchen Wald der Hafenwirtschaft zu opfern, wäre in Zeiten der spürbar werdenden Klimakrise ein nicht wiedergutzumachender Fehler gewesen.

Allerdings scheint der Senat an dem ebenfalls im Koalitionsvertrag genannten Vorhaben festzuhalten, die verbleibenden noch nicht überbauten Naturflächen des ehemaligen Dorfes Altenwerder unter Sand zu begraben. Dieses Vorhaben lehnen wir entschieden ab! Auch in Altenwerder hat sich rund um die Kirche in den vergangenen Jahrzehnten ein hochwertiges Biotop mit seltenen Tieren und Pflanzen gebildet. Das zeigt auch die aktuelle, durch die Umweltbehörde veranlasste Biotop-Kartierung.

Ein solches Gebiet der Hafenlogistik zu opfern ist nicht nur gewissenlos, sondern angesichts sinkender Umschlagmengen im Hafen auch völlig absurd. Dem ebenfalls im Koalitionsvertrag genannten Ziel, der weiteren Bodenversiegelung in Hamburg entgegenzuwirken, spricht ein solches Vorhaben Hohn. In Altenwerder soll hochwertigste Natur für ein paar Hallen oder Stellplätze vernichtet werden, die niemand braucht. Wir fordern den Senat auf, dieses Vorhaben zu unterlassen und diese Flächen ebenfalls unter Naturschutz zu stellen.

Vor fünf Jahren ereignete sich die Räumung des Baumhauses, das Aktivisti im Vollhöfner Wald errichtet hatten. Von dem Baumhaus ist leider nichts übrig geblieben und auch die Spuren der Räumung sind heute kaum mehr zu erkennen. Aber wir erinnern uns gern daran, was die Aktivisti damals geleistet haben. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Öffentlichkeit auf den Vollhöfner Wald aufmerksam wurde.
Danke Pappelapapp!
Die Verkehrsinitiative Wilhelmsburg veranstaltet am 23.6. eine Fahrraddemo durch Wilhelmsburg: https://verkehrsinitiative-wilhelmsburg.de/demonstration/
Demonstration - Verkehrsinitiative Wilhelmsburg

[...]Weiterlesen... from Demonstration

Verkehrsinitiative Wilhelmsburg

"Weil der Mensch aber das dümmste aller Tiere ist, droht dem Wilden Wald nun die Rodung. ... Soll der Eisvogel halt googlen, wo er demnächst seinen Matjes aus dem Ernst-August-Kanal verspeisen kann."

Super Kommentar von @stephanmaus zum #TagDesWaldes am 21.3. Hätten wir selber kaum besser auf den Punkt bringen können.

https://www.stern.de/panorama/wissen/tag-des-waldes--ehret-die-olle-pappel-genauso-wie-die-malerische-eiche-34564610.html

Tag des Waldes: Ehret die olle Pappel genauso wie die malerische Eiche

Zum Tag des Waldes macht sich unser Autor für Bäume stark – ja, auch für die krummen und schiefen.

STERN.de
Schon am nächsten Sonntag starten wir mit Rundgängen durch die Altenwerder Wildnis. Diese ist bedroht weil der Rot-Grüne Senat sie anstelle der Vollhöfner Waldes für die Hafenerweiterung zerstören will.
Wir treffen uns am 24.3. um 12 Uhr vor der Altenwerder Kirche.
Die nächste Bushaltestelle ist "Am Altenwerder Kirchtal"

Offenes Treffen der Waldretter*innen Wilhelmsburg: Mittwoch, 27.3. von 18.30 - 19 Uhr

Wir informieren euch über den Stand der Dinge im #WilderWald , stellen uns und unsere Aktivitäten vor und beantworten eure Fragen. Wenn du mithelfen möchtest, den #WilderWaldBleibt zu retten, dann komm einfach vorbei!

Wir nehmen euch am Eingang der Honigfabrik in Empfang.
Ort: Honigfabrik, Büro, 2. Stock rechts, Industriestraße 125-131, 21107 #Wilhelmsburg

#Hamburg
#Wald
#HHMitte
#HHWilhelmsburg

Achtung, Aktualisierung – neuer Ort:

Die #Demo in Hamburg am 28. Januar wird um 14 Uhr auf der Ludwig-Erhard-Straße (beim Michel) beginnen.