Erinnert ihr euch noch an das #NFT Projekt der Stadt #Dortmund? Das, was die meisten für total cringe und aus der Zeit gefallen hielten? Nun, ich habe mir das mal näher angesehen. Laut @stadtdortmund hat das Projekt 24.000 € gekostet wobei ein Großteil (oder vermutlich sogar alles) an die Firma eines lokalen SPD-Mitgliedes ging (siehe https://fragdenstaat.de/anfrage/nft-basiertes-sammelkartenspiel-zur-em2024/911488/anhang/ifgantragt-klocke_geschwaerzt.pdf und https://heppwiegand.xyz/neuigkeiten-zu-den-uefa-euro-2024-nfts-der-stadt-dortmund/). Aber war das wenigstens irgendwie erfolgreich?
ifgantragt-klocke_geschwaerzt.pdf in Anfrage „NFT-basiertes Sammelkartenspiel zur EM2024“ - FragDenStaat

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Nun die @stadtdortmund behauptet in ihrer Antwort auf die IfG-Anfrage, dass bereits in den ersten Tagen über 1000 NFTs gemintet wurden. Nun ist die #em2024 aber recht lange vorbei und ich kann daher diese Behauptung einfach als Lüge kategorisieren. Es wurden insgesamt über alle Collections hinweg gerade einmal 740 von 10.000 NFTs gemintet. In der "erfolgreichsten" Collection (Germany) wurden lediglich 261 von 1250 NFTs gemintet.
Hier hat die @stadtdortmund also klar in ihrer Antwort gelogen, denn diese Zahlen sind öffentlich und leicht einsehbar. Im Schnitt wurden also lediglich 7,4% der möglichen NFTs gemintet.
Um den Erfolg oder Misserfolg bewerten zu können, sollte bedacht werden, dass es sich hier um bewusst limitierte Dinge handelt. Die Erwartungshaltung bei so etwas ist in der Regel, dass alles gemintet/verteilt wird.
Denn wenn ich etwas eh nach "best effort" verteile, wozu dann die Gesamtmenge limitieren? Eine Mintquote von 7,4% würde ich nicht nur als Misserfolg, sondern als desaströs bezeichnen. Aber das ist für die meisten natürlich keine Überraschung da der NFT-Markt seit geraumer Zeit tot ist (so er denn je lebendig war https://www.citationneeded.news/news-flash-95-of-nfts-have-always/).
Aber mal angenommen, alle Verantwortlichen bei der Stadt haben unter einem Stein gelebt und nichts von Crypto mitbekommen.
News flash: 95% of NFTs have ALWAYS been worthless

Be skeptical of catchy headlines and junk data, even when they affirm your prior opinions.

Citation Needed
Hätte es für die @stadtdortmund die Möglichkeit gegeben, mit ordentlicher, üblicher Due Diligence diesen Misserfolg zu verhindern? Gab es andere Indikatoren, dass Hepp/Wiegand mit hoher Wahrscheinlichkeit dieses Projekt verkacken?
Nun ja. Bei ordentlicher Due Diligence hätte man sich z.B. vergangene Projekte ansehen können, wie dieses hier: https://opensea.io/collection/klingsor-the-painter was auf dem "Höhepunkt" des NFT-Wahnsinns von Hepp/Wiegang gestartet wurde und selbst in diesem Umfeld einfach nur als Fehlschlag bezeichnet werden muss.
Da das Minting der UEFA-2024-NFTs mittlerweile abgeschlossen ist, wissen wir, dass jeder einzelne gemintete NFT die @stadtdortmund 32,42€ gekostet hat. Zusätzlich wurde von den Mintenden noch ca. ~3€ pro Mint bezahlt.
Die Stadt hätte vermutlich für wesentlich weniger Geld lokale Künstler mit Designs für Sticker, Poster etc. beauftragen können.
Spannend ist in dem Zusammenhang natürlich auch, dass 10.500€ auf "Medialeistungen, vornehmlich eine Digitalkampagne in den
Gastländern der EURO 2024" entfallen. Das liest sich fast so als wäre dort einem SPD--Mitglied eine Rundreise durch Europa aus der Stadtkasse finanziert worden.
Für 10.500€ gerade einmal 740 Menschen erreichen ist eine verdammt teure Werbekampagne.
Vielleicht gibt es für Menschen im Rat (wink an @sonjalemke ) ja die Möglichkeit im Rat mal anzusprechen, wie die SPD hier Stadtgeld an eines ihrer Mitglieder verteilt und damit auch noch anarchokapitalistische Technologie fördert und normalisiert.
@dereulenspiegel
Sie hat ja schon vor dem Beschluss versucht zu intervenieren, so wie ich das mitbekommen habe. Aber Filz hält zusammen.
@sonjalemke
@chfkch @sonjalemke Ja, aber jetzt haben wir Beweise wie scheiße das war und, dass die Verwaltung in ihrer IfG-Antwort in mindestens einem Punkt lügt. Vielleicht ändert das ja was. Die Hoffnung stirbt zuletzt…
@chfkch @dereulenspiegel 24.000€ ist zu wenig Geld, als dass das in den Rat kommt, das kann die Verwaltung entscheiden ohne dass der Rat zustimmt. Hab das über die Pressekonferenz erfahren, wie alle anderen...