Trumps Vordenker im Bundestag

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Lobbyismus

Trumps Vordenker im Bundestag

Die Heritage Foundation hat mit „Poject 2025“ einen Masterplan für den Umbau Amerikas vorgelegt. Nun will sie auch in Europa Einfluss geltend machen. Kürzlich traf sich eine Delegation unter Führung der Stiftung mit CDU-Politikern im Bundestag. Die Deutschen sind offenbar auf der Suche nach Kontakten ins Trump-Lager.

von Gabriela Keller
, Annika Joeres

19. März 2025

Wer klopft da an? Trumps Lager sucht Kontakte in Europa und möchte die EU offenbar gerne zurückbauen. Dieses Bild zeigt den US-Präsidenten auf dem Weg zu einem Treffen mit dem irischen Premierminister Michaél Martin in Washington. Foto: Aaron Schwartz / picture alliance / CNP/ABACAPRESS.COM

Die Wegbereiter der Trump-Regierung in den USA sind offenbar bei Teilen der CDU willkommene Gäste: Am 28. Januar empfing der CDU-Abgeordnete Jürgen Hardt im Bundestag eine Delegation von amerikanischen Organisationen unter Führung der Heritage Foundation – des mächtigen Thinktanks aus dem Umfeld der Trump-Regierung.

Hardt leitet die Arbeitsgruppe Auswärtiges der CDU/CSU-Fraktion und dokumentierte das Treffen auf seinen Profilen auf Facebook und Instagram. „Solchen Austausch brauchen wir mehr für gegenseitiges Verständnis“, schrieb er dazu. „Das würde ich mir auch von der Bundesregierung wünschen.“

Auf dem Foto ist der CDU-Außenpolitiker inmitten einer reinen Männergruppe zu sehen, die in der repräsentativen Bestandsbibliothek des Reichstags an einem Konferenztisch sitzt.

Die „Heritage Foundation“ ist eine umstrittene Organisation. Sie hat als treibende Kraft hinter „Project 2025“ eine Art Masterplan für Trumps zweite Amtszeit und einen radikalen Umbau des Staates vorgelegt. Und sie will nicht nur die USA neu gestalten. „Die Heritage Foundation versucht schon länger, konservative Kräfte im transatlantischen Raum in Beziehung zu setzen und langfristige Ziele zu verfolgen“, sagt Christian Lammert, Politologe mit USA-Schwerpunkt am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. „Und dazu gehört, die politische Landschaft in Europa grundlegend umzugestalten.”

Die CDU schweigt zu Fragen nach dem Termin

CDU-Mann Jürgen Hardt ist erfahrener Außenpolitiker und USA-Kenner, einige Jahre lang war er Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt. Man würde gerne ihm selbst hören, warum er Vertreter von Heritage empfangen und wer den Termin ausgestoßen hat, aber er lässt die Fragen von CORRECTIV unbeantwortet.

Ob das Treffen mit der Parteiführung abgestimmt war, bleibt unklar, auch die CDU-Pressestelle reagiert nicht auf Fragen zu dem Thema. Politische Analysten gehen davon aus, dass es Hardt darum ging, Kontakte in die Trump-Regierung aufzubauen. Offenbar herrscht in der Bundespolitik aktuell Ratlosigkeit dazu, auf welchem Weg man mit der neuen Führung in Amerika kommunizieren soll, und es fehlt an Ansprechpartnern.

Screenshot Facebook: CORRECTIV

Das Foto zeigt gut ein Dutzend Teilnehmer. Darunter ist auch Armin Petschner-Multari, CSU-Mitglied und Chef der rechtskonservativen Kampagnenagentur The Republic sowie einer seiner Mitarbeiter, Arian Aghashahi. Beide haben nicht auf Anfragen von CORRECTIV reagiert.

Wie CORRECTIV kürzlich berichtete, lässt sich The Republic von rechten Stiftungen aus den USA im Umfeld von Trump unterstützen und versucht, internationale, rechtskonservative Netzwerke zu knüpfen. Dass industrienahe Lager in den USA versucht schon länger, die politischen Ziele der MAGA-Bewegung nach Europa zu tragen und die liberale Demokratie zu unterminieren. Zu den wichtigsten Punkten auf der Agenda der Stiftung zählen der Kampf gegen Regulierungen für die Wirtschaft und die Ablehnung von Gesetzen zum Klimaschutz.

Politologe: Eine sinnvolle Strategie, die wohl nichts bringt

Die Heritage Foundation tritt im Moment äußerst offensiv auf – auch in Europa. „Sie haben nun ihre Aktivitäten verstärkt und wollen ihre Ideologie exportieren“, sagt E.J. Fagan, Politologe an der University of Illinois, der zu Thinktanks, Agenda Setting und Lobbyismus forscht. „Das sind wahre Gläubige, und sie wollen, dass die ganze Welt ihre Version des ultra rechten Konservativismus übernimmt.“ CORRECTIV hat mehrfach darüber berichtet, wie Strategen aus Trumps MAGA-Lager derzeit versuchen, ihre Agenda auszuweiten.

Kürzlich schrieb das polnische Investigativmedium VSquare, dass die Trump-Regierung offenbar versucht, die Europäische Union abzubauen. Zusammen mit ungarischen Hardlinern vom MCC-Institut – einem Orbán-nahen Thinktank, der von der russischen Ölindustrie finanziert wird, diskutierten sie kürzlich ein Thesenpapier: Darin fordern sie, die EU solle wieder auf ihren Status von 1957 geschrumpft werden. Nationales Recht solle wieder über europäischem Recht stehen. Auch solle die EU in „European Community of Nations“ (ECN) umbenannt werde, also: Europäische Gemeinschaft der Nationen.

Und noch in einem weiteren Punkt erinnert das Papier stark an Trumps Agenda: Der Europäische Gerichtshof solle „überprüft“ werden, um „juristischem Aktivismus“ vorzubeugen. „Die Heritage Foundation ist nah an Trump – näher als irgendein Think Tank bisher an der republikanischen Partei dran gewesen ist“, sagt der amerikanische Politologe Fagan. „Ich denke, es ist strategisch sinnvoll, wenn deutsche Politiker versuchen, dort zu lobbyieren. Allerdings denke ich auch nicht, dass es besonders viel bringt.“

Grüne warnt: CDU/CSU müssen „höllisch aufpassen“

Die Stiftung ist auf der Suche nach Verbündeten in Europa. Manche Beobachter sehen es skeptisch, wenn deutsche Parlamentarier ihr die Tür öffnen: Die grüne Abgeordnete Lisa Badum zum Beispiel warnt vor den Risiken: „CDU/CSU müssen höllisch aufpassen, dass sie sich nicht zu Donald Trumps verlängertem Arm in Deutschland verzwergen lassen“, sagt sie gegenüber CORRECTIV.

Badum ist Vorsitzende des Unterausschusses für Internationale Klima- und Energiepolitik und hält es grundsätzlich für richtig, Gesprächskanäle offenzuhalten. „Aber als Demokrat:innen müssen wir uns klar von Möchtegern-Autokraten wie Viktor Orbán und Donald Trump abgrenzen.“ Badum kritisiert daher auch die von CDU-Chef Friedrich Merz gewollten Importe von „Fracking-Gas von Trump-Oligarchen“.

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Author: Gabriela Keller

#bundestag #trumps #vordenker

#Zillertalbahn wieder mal:

#FranzHörl "trauert" 2,5 Millionen € nach die in das Konzept #Wasserstoffzug rausgeschmissen wurden.
Lieber Franz, vorher denken hilft. 🤷‍♂️
Und nein, #Vordenker ist man nicht, wenn man vorher handelt und dann denkt. 🤦‍♂️

Der Ex-Vorstand "Dr." DI #HelmutSchreiner der sich 2023 an Spesen 200.000 € auszahlen hat lassen, muss nun nach einem gerichtlichem(!!) Vergleich 40.000 € zurückbezahlen.
Bleiben für ihm unterm Strich noch 160.000 € übrig.
Angesichts dessen wie scharf diese Spesenabrechnung kritisiert wurde ist diese Rückzahlung ein geradezu lächerlicher Betrag. Vermutlich nicht ohne Grund, wenn das vor Gericht so ausgehandelt wurde.

Naja, vielleicht findet er für die 160k € eine andere Uni wo er sich den Doktor-Titel kaufen kann. 🤷‍♂️

#Tirol #Zillertal

»Die Evolution des Denkens«: Entdecken Sie Carl Sagan!

Michael Schmidt-Salomon stellt zehn wichtige Denker vor, die unser Weltbild geprägt haben. Eine Rezension (Rezension zu Die Evolution des Denkens von Michael Schmidt-Salomon)

120 Jahre Fritz Bauer - Antifaschist und streitbarer Demokrat aus Stuttgart

Fritz #Bauer wurde 1903 als Sohn liberaler jüdischer Eltern in #Stuttgart geboren. Er verstand sich selbst aber als bekennender Atheist. Sein Vater war der Textilgroßhändler Ludwig Bauer, seine Mutter Ella Bauer, geb. Hirsch. In Stuttgart und Tübingen wuchs er mit seiner drei Jahre jüngeren Schwester Margot in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Er studierte nach dem Besuch des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums #Rechtswissenschaft in #Heidelberg, #München und #Tübingen. Während seiner Studienzeit engagierte er sich in einer liberalen jüdischen Studentenverbindung, vor allem in politischen Debatten.

Nach dem Studium wirkte er 1929 bis 1933 als jüngster #Amtsrichter am Stuttgarter Amtsgericht. 1933 wurde der begabte #Jurist und leidenschaftlicher
#Demokrat verhaftet und ins KZ #Heuberg gesperrt. Nach seiner Haftentlassung konnte Fritz Bauer nach #Dänemark und später nach #Schweden fliehen, wo er #Asyl erhielt.

Ab 1949 kehrte er in die #Bundesrepublik zurück. Als #Generalstaatsanwalt in #Hessen widmete der Weggefährte von Willi Brandt seine ganze Energie der Aufklärung von NS-Verbrechen. Mit seinem Namen und Wirken als Generalstaatsanwalt in Hessen von 1956 bis 1968 verbinden sich die Entführung Adolf Eichmanns nach #Israel, die positive Neubewertung der #Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 und die Frankfurter #Auschwitzprozesse. Unerschrocken, rücksichtslos gegen den herrschenden Zeitgeist prangerte er die weit verbreitete Schluss-Strich Mentalität in der jungen Bundesrepublik an. Dass Bauer sich damit in einem Land, in dem die alte #Nazigarde gerade wieder in die Chefsessel der Ämter zurückkehrte, nur wenig Freunde machte, liegt auf der Hand. Eine der wichtigsten Lehren aus dem Untergang der Weimarer Republik war für ihn, dass Demokratie dauerhaft nur gesichert werden kann, wenn die Rechte der Bürger gegenüber der Macht des Staates gestärkt werden. Seine öffentlich geäußerte Befürchtung, dass in Deutschland noch immer der Nährboden für neuen „#Nationalsozialismus“ bestehe, brachte ihm heftigste Kritik der hessischen #CDU ein, die seine Absetzung als Generalstaatsanwalt forderte.

Fritz Bauer, ein Vorreiter und #Vordenker bei der Gestaltung einer demokratischen #Justiz, der streitbare Demokrat, der „Nestbeschmutzer“, hat nie eine staatliche Ehrung erfahren. Am 30 Juni 1968 ist er in Frankfurt am Main verstorben.

18.11.2023, 18:00
Forum 3 Theater, Gymnasiumstr. 21, Stuttgart
Veranstalter: DGB-Region Stuttgart, Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, VVN-BdA Kreisverband Stuttgart

https://www.trueten.de/archives/12975-120-Jahre-Fritz-Bauer-Antifaschist-und-streitbarer-Demokrat-aus-Stuttgart.html #antifaschismus #geschichte

120 Jahre Fritz Bauer - Antifaschist und streitbarer Demokrat aus Stuttgart | trueten.de

Fritz Bauer wurde 1903 als Sohn liberaler jüdischer Eltern in Stuttgart geboren. Er verstand sich selbst aber als beken

Happy birthday, Baruch de Spinoza! In einem WDR ZeitZeichen von Melahat Simsek zu Ehren seines 390. Geburtstags spreche ich u.a. den düsteren Bannfluch, den die Jüdische Gemeinde zu Amsterdam gegen den Freidenker aus ihrer Mitte verhängte. #spinoza #demokratie #saekular #freiheit #aufklaerung #juedisch #ausschluss #vordenker #pantheismus #philosophie #amsterdam #sephardic #rationality #Vernunft #Wahrheit #courage #oeffentlichrechtlich Anhören? Bitte hier entlang: https://www.ardaudiothek.de/episode/wdr-zeitzeichen/baruch-de-spinoza-niederlaendischer-philosoph-geburtstag-24-11-1632/wdr/12118393/
Baruch de Spinoza, niederländischer Philosoph (Geburtstag, 24.11.1632)

Dieser Mann war eine Gefahr, sagten seine Gegner. Die Bibel ist kein Buch der ewigen Wahrheiten? Gott findet sich in der Natur? Und den Staat könne man auch demokratisch organisieren? Das war zu viel fürs 17. Jahrhundert! Baruch de Spinoza hat für seine grundstürzenden Ideen einen hohen persönlichen Preis bezahlt... Autorin: Melahat Simsek

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