Così fan tutte… e tutti – con tutti! Mozarts „La scuola degli amanti“ an der Oper Graz
Elena Deinhammer
[caption id="attachment_30111" align="alignleft" width="300"] Oper Graz/COSI FAN TUTTE/Nikita Ivasechko, Sofia Vinnik, Corina Koller, Ted Black/Foto: Oper Graz-Reinhard Winkler[/caption]
Liest man die Handlung zu „Così fan tutte“, scheint es auf den ersten Blick ein nicht besonders tiefgründiges Werk zu sein, sondern eher das, was, leicht abwertend, als typische Opernhandlung bezeichnet werden könnte: Zwei vermeintlich perfekte Paare, herausgefordert durch einen skeptischen Unruhestifter, lassen sich auf eine Probe ihrer Treue ein, die mit Verkleidung und Verwechslung beginnt, dann aber zu echten Verwirrungen der Gefühle führt, bevor sich letztendlich doch alles in fröhlicher Harmonie auflöst. Dass dem Werk damit mehr als unrecht getan wäre, zeigt aber schon die Beachtung der Musik, die keinesfalls oberflächlich, sondern zutiefst emotionsgeladen ist und dabei dennoch den typisch Mozart’schen Esprit versprüht. An der Oper Graz kam jedoch nicht nur die musikalische Seite von „Così fan tutte“ mit Verve und Tiefgang gleichermaßen zum Klingen, auch die Inszenierung von Barbara-David Brüesch schafft es mit Sinn für den nötigen Witz, aber auch der Aufmerksamkeit auf zentrale Fragen des Lebens und Liebens, die Geschichte in heutiger Gestalt, aber mit zeitlosen Grundsatzproblemen erscheinen zu lassen. (Rezension der besuchten Vorstellung am 9. März 2025) […]